Carl & Company: Der transatlantische Podcast des Carl-Schurz-Hauses

„Carl & Company“ – das ist der transatlantische Podcast des Carl-Schurz-Hauses, Insidern auch bekannt als das Deutsch-Amerikanische Institut in Freiburg. Alle paar Wochen packen wir hier zwei Gespräche zu einem gemeinsamen Thema in eine pralle Folge: Eins mit einem amerikanischen Autor oder einer Autorin, einem Experten oder einer Expertin aus den USA oder auch einer Künstlerin oder einem Künstler von der anderen Seite des großen Teichs. Wir laden ein, mit wem wir schon immer einmal über „Pod und die Welt“ sprechen wollten, und probieren einen Rundumschlag. Das andere mit einer spannenden, schlagfertigen Person vor Ort, die dazu Stellung bezieht, eigene Eindrücke mitbringt und mit Moderator René Freudenthal thematisch den „Sack zuschnürt“, wie man so schön schnöde sagt. Transatlantisch, transzendental, tragikomisch und ab und an vielleicht auch mal tanzbar – so sollen die Gespräche von „Carl & Company“ sein.


Episode 15: „Vox“-Senior Culture Writer & Critic Alissa Wilkinson: „Barbie“ und die Bibel – ein Sündenfall in Rosarot?

Eine schrill pinke Puppenhaus-Komödie als aberwitziges Milliardengeschäft und Popkultur-Dampfwalze: In Regisseurin Greta Gerwigs gleichnamigem, Rekorde aller Art brechenden Kinofilm spaziert die berühmteste Spielzeugpuppe der Welt, Barbie – die schon ein Girlboss war, als dieser Begriff noch nicht erdacht war – hinaus aus den Kinderzimmern und deren imaginärem Barbieland und hinein in eine echte Welt, in der ihr seit Jahrzehnten von feministischen Fangirls der rosarote Teppich ausgerollt wird. Oder irrt sich Barbie (Margot Robbie) da etwa – und Spielzeughersteller Mattels gertenschlanke Plastik-Ikone steht heute gar nicht mehr für die Befreiung der modernen Frau? Mit ordentlich Selbstironie und knallbunten Sets wurde Barbie zum populärsten Film des Jahres, zum Marketing-Phänomen, zu einem der selten gewordenen Kinofilme, die man einfach gesehen haben muss, um mitreden zu können. Aber was hat Barbie denn bloß mit der biblischen Sündenfallgeschichte, mit Adam und Evas Vertreibung aus dem Paradies zu tun? Alissa Wilkinson, Senior Culture Writer & Critic bei Vox, Dozentin am King‘s College in New York City und Sachbuchautorin (How to Survive the Apocalypse: Zombies, Cylons, Faith, and Politics at the End of the World) erklärt uns die erstaunlichen Querverweise von Gerwigs ultimativem Kassenschlager auf eine der einflussreichsten Urerzählungen der Zivilisation überhaupt. Es geht aber natürlich ebenso um Feminismus, amerikanischen Turbokapitalismus – und ein ganz kleines bisschen auch um Ken. Danach unterhalten wir uns mit unserer Sprachkursleiterin für Erwachsene Ashley Matthäus, die ihren Master in Visual Anthropology gemacht hat, unseren Filmemacher-Club „Schurz Shorts“ leitet und einen „Next Cohen Brothers’ Award“ gewann, über ihre Sicht auf Barbie als cinephile Amerikanerin.

Shownotes:

"In the Beginning, There Was Barbie" von Alissa Wilkinson

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 14: „New Yorker“-Starjournalistin und Bestsellerautorin Rachel Aviv: Geschichten aus dem gestörten Innenleben

Wir erkunden diesmal, wie die Geschichten, die wir uns über psychische Erkrankungen selbst erzählen, ihren Verlauf in unserem Leben – und in unserem Wesenskern – prägen können: Die New Yorker-Starjournalistin Rachel Aviv schreibt in Strangers to Ourselves: Unsettled Minds and the Stories That Make Us über Menschen, die an die Grenzen psychiatrischer Erklärungen für ihre von der neurotypischen ‚Normalität‘ abweichenden Identität gestoßen sind. Sie folgt einer als Heiligen gefeierten Inderin, die in Heilungstempeln in Kerala religiöse Erfüllung sucht; einer wegen Kindstötung inhaftierten afroamerikanischen Mutter, die um die Vergebung ihrer Familie ringt, nachdem sie sich von einer Psychose erholt hat; einem Mann inmitten der „Midlife Crisis“, der sein Leben der Rache an seinen Psychoanalytikern widmet; und einer jungen Frau aus wohlhabenden Verhältnissen, die nach einem Jahrzehnt, in dem sie sich völlig über ihre Diagnose definiert hat, beschließt, ihre Medikamente abzusetzen – weil sie ohne Pillen nicht mehr weiß, wer sie eigentlich ist. Durchdrungen von ihrem tiefen Sinn für Empathie wird Avivs Erkundung des Innenlebens durch ihren eigenen Bericht darüber bereichert, wie sie im Alter von gerade einmal sechs Jahren mit einer Magersuchtsdiagnose ins Krankenhaus kam und eine Mitpatientin traf, die ihr zur Doppelgängerin wird – bis sich ihre Lebenswege und Selbstfindungen wieder trennen, auf radikale Weise. Danach unterhalten wir uns mit Dr. Ismene Ditrich, Funktionsoberärztin und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Freiburger Universitätsklinik und Co-Host des Podcasts Jung und Freudlos, über ihre praktische Arbeit als Medizinerin sowie Vermittlerin von psychiatrischen Themen und wie sie damit umgeht, dass vieles in ihrem Feld immer in Bewegung bleibt.

Shownotes:
Strangers to Ourselves - Unsettled Minds and the Stories that Make Us by Rachel Aviv

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 13: US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf: Bilanz über barbarische Zeiten – 1 Jahr Angriffskrieg gegen die Ukraine

Manchmal ist es noch immer kaum zu glauben, aber: Mehr als ein Jahr von Russlands anhaltendem  Angriffskrieg gegen die Ukraine liegen hinter uns. Der Westen übt sich in auch wirtschaftlich und gesellschaftlich äußerst angespannten Zeiten in einer fragilen, dennoch bislang ganz erstaunlichen Geschlossenheit. Die Welt als solche ist nicht mehr dieselbe, die sie am 23. Februar 2022 vielleicht gerade noch gewesen war. Xi Jinping und Vladimir Putin stoßen in Moskau auf den unverbrüchlichen Bund zwischen eurasischen Top-Autokraten an; kurz zuvor spazierte US-Staatsoberhaupt Joe Biden unerschrocken im Geheul der Luftabwehrsirenen an der Seite des ukrainischen Kriegspräsidenten Selenskyj durch die freie Hauptstadt Kyiv, die doch schon längst gefallen und fest in Händen des Kreml sein sollte, wenn es denn nach dem Willen des Neo-Zaren und seines verzerrten Geschichtsverständnisses gegangen wäre. Wir ziehen auf bewährt zweifache Weise Bilanz nach einem blutigen Jahr und bemühen uns um Ausblick, soweit das geht: Norman Thatcher Scharpf, unser erster Gast, ist seit August 2021 Generalkonsul im US-Generalkonsulat Frankfurt, dem größten der Welt und damit auch für uns in Freiburg zuständig. Von August 2018 bis Dezember 2020 war er stellvertretender Leiter des Büros des US-Außenministers, leitete dessen Sekretariat und war für die Organisation der Auslandsreisen des Außenministers verantwortlich. Thatcher Scharpf war in vielen zentral- und osteuropäischen Hauptstädten als leitender Diplomat stationiert. Sein lokales, deutsches Gegenstück ist dann Melanie Arndt – sie ist seit April 2020 Professorin für Wirtschafts-, Sozial-  und Umweltgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und hat ihren Schwerpunkt auf Osteuropastudien gelegt – und somit kennt sie sich in der Ukraine selbst ebenso aus wie in Energiefragen.

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 12: Washington-Korrespondentin von "Time" und Autorin von "Pelosi", Molly Ball: Die Midterms und die mächtigste Frau der USA

Rotes Rinnsal statt Roter Tsunami: Statt einem einzelnen Wahltag erleben die USA inzwischen Wahlwochen, während denen die Ergebnisse des eigentlichen Urnengangs akribisch ausgezählt werden und erst nach einer Weile wirklich klar ist, was das amerikanische Wahlvolk seinen Vertreter:innen zu sagen hatte. 2022 blieb den oppositionellen Republikanern der Erdrutschsieg gegen einen unbeliebten Präsidenten Biden und seine mit Themen wie Inflation und Kriminalität arg strauchelnde Partei für viele überraschend versagt. Extreme und teils auch einfach etwas alberne Kandidat:innen, handverlesen nicht selten von Ex-Präsident Trump höchstselbst, vergeigten den Erzkonservativen den geplanten Triumphmarsch zurück an die Macht – nur eine magere Mehrheit im US-Kongress war gerade noch so drin. Mit Molly Ball, National Political Correspondent des legendären Magazins Time, besprechen wir, welche Lehren beide Parteien aus den Midterm Elections ziehen sollten, wie die Ausgangsbedingungen für die nächste Präsidentschaftswahl 2024 aussehen, nachdem die große Klatsche für den Biden-Kurs ausgeblieben ist – und wie sie auf das Erbe der abtretenden Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, blickt, deren Biografin sie ist und die sie viele Male intensiv interviewt hat. Es geht um die mächtigste Frau in der Geschichte der USA, deren politisches Leben sich von FDR bis LBJ, von Carter über Obama bis Biden spannt. Danach diskutieren wir mit Niko Christen, unserem Gamingclub-Leiter, der seit 2017 für die US-Demokraten bis zur Senatsebene Wahlkämpfe mitorganisiert hat, in Freiburg jetzt Liberal Arts and Sciences studiert und im Vorstand der Grünen Jugend Freiburg genderpolitischer Sprecher ist, über Unterschiede im politischem Aktivismus auf beiden Atlantikseiten – und wie Gen Z die Apokalypse überlebt.

Shownotes:

Pelosi von Molly Ball

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 11: "Nomadland"-Autorin und Journalistin Jessica Bruder ("The Abortion Underground"): Amerika nach Roe v. Wade

Sieht so der Anfang einer reaktionären Revolution aus? Am 24. Juni 2022 hat der amerikanische Supreme Court das Recht auf Abtreibung, wie es durch die ein halbes Jahrhundert lang bestehende Rechtsprechung aus dem Fall Roe v. Wade sowie aus Planned Parenthood v. Casey festlegte, außer Kraft gesetzt. In seiner Entscheidung Dobbs v. Jackson Women’s Health Organization stellte der Oberste Gerichtshof der USA mit erzkonservativer 6:3-Mehrheit fest, dass die Verfassung kein Recht auf Abtreibung enthalte. Das sprichwörtliche Women’s Right to Choose als Verfassungsgarantie ist damit Geschichte – und Abtreibung jetzt schon in zwanzig Bundesstaaten illegal oder stark eingeschränkt. „We will not go back!“ wurde auf den Protestmärschen in diesem Sommer voller Wut und Empörung gerufen – aber genau danach sieht es aus: Eine Ära der legalisierten Unterdrückung und gesellschaftlichen Regression könnte mit diesem schockierenden Urteil begonnen haben. Und das, obwohl ja derzeit die liberalen Demokraten das Weiße Haus und beide Kammern des Kongresses halten – denn die an den Supreme Court Berufenen sitzen dort auf Lebenszeit und scheinen zu allem bereit, um die Uhr zurückzudrehen. Darüber, was für praktische Konsequenzen das alles hat, sprechen wir mit Jessica Bruder, vielfach ausgezeichnete Journalistin und Sachbuchautorin, die für The Atlantic eine Titelgeschichte über The Future of Abortion in Post-Roe America geschrieben hat – und ganz nah dran war am neuen und alten Abortion Underground. Sie wurde mit der Buchvorlage für den Oscargewinnerfilm Nomadland bekannt. Danach diskutieren wir mit Pia Masurczak, Freiburger Medienpädagogin und Radiojournalistin u.a. für SWR und Deutschlandfunk Kultur, über die Lage hier in Deutschland – besonders im Lichte des Paragrafen 219a.

Shownotes:

"The Future of Abortion in a Post-Roe America" by Jessica Bruder in The Atlantic

"Frauenkrankheiten werden weniger ernst genommen" von Pia Masurczak für Deutschlandfunk Kultur

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 10: Harvard-Historiker Serhii Plokhii: Ein Parforceritt durch 2.000 Jahre Ukraine als Knotenpunkt und Begegnungsraum

Als Amateurhistoriker fällt der Moskauer Autokrat Putin schon länger auf: 2021 sorgte ein exzentrisches Essay des russischen Präsidenten international für Aufsehen, in dem Putin die Geschichte seines Landes zwischen Zarenreich und Sowjetunion ausdeutete und die Ukraine als künstliches Gebilde beschrieb, das nie eine eigenständige, souveräne Nation gewesen sein solle – und daher wieder unter die Fuchtel des Kreml gehöre. Was 2022 darauf und daraus folgte, das bekommen wir seit dem 24. Februar jeden Tag anhand von brutalen, blutigen Bildern aus Osteuropa vermittelt. Russlands Angriffskrieg beruht auf einer willentlichen Fehldeutung der langen, stürmischen und allzu oft auch tragischen Beziehung zwischen russischen und ukrainischen Staatsgebilden, die heute noch die Gegenwart zu verwüsten und Städte in Schutt und Asche zu legen vermag. Doch in Wahrheit besitzt das kämpferische und freiheitsbewusste „Grenzland“ – das bedeutet der Name „Ukraine“ im Kern – vor allem eine sehr faszinierende, an Kehrtwenden und Saltos reiche eigene Geschichte. Diese Region am äußersten Zipfel der eurasischen Steppe avancierte zu einem Knotenpunkt und Begegnungsraum in den letzten 2.000 Jahren: Sie war ein Ort, an dem antike Griechen und skythische Reitervölker, Wikingerprinzen und byzantinische Aristokraten, mongolische Kriegsherren und Habsburgerkaiser aufeinandertrafen – manchmal friedlich, nicht selten jedoch weniger friedlich. Die Menschen dort erlebten durch die Jahrhunderte immer wieder, wie ihre Selbstbestimmung eingeschränkt oder gleich ganz aufgehoben wurde. Serhii Plokhii, Direktor des Harvard Ukrainian Research Institute und Autor der besten englischsprachigen Historie der Ukraine, The Gates of Europe, unternimmt mit uns einen atemberaubenden Parforceritt durch die Millenia. Er gilt in den USA als die führende Autorität für die Geschichte Osteuropas und gewann u.a. den Baillie Gifford Prize, auf Deutsch erschien gerade erst Die Frontlinie im Rowohlt Verlag. Danach sprechen wir mit Maryna Honcharuk, einer promovierten Grundschullehrerin, die zehn Jahre in der Deutschen Schule Kyiv als Schulleiterin arbeitete und ab 2018 Gründerin des Kinder Klubs Skills war. Im Frühling flüchtete Maryna mit ihren Kindern nach Freiburg und lebt hier – ihr Ehemann kämpft als Offizier an der Front.

Shownotes:

Die Frontlinie von Serhii Plokhii / The Gates of Europe - Serhii Plokhii

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 9: Cambridge-Politologin Prof. Helen Thompson: Öl und Gas, Geld und Macht – Deutschlands Geopolitik zwischen Putin und Klimakrise

Öl und Gas, derzeit hitzig diskutiert wie nie zuvor, sind buchstäblich die Treibstoffe der Moderne – die gesamte Fortschrittserzählung der Welt und besonders des Westens in den industriellen Revolutionen des 20. Jahrhunderts wurde angetrieben vom Verfeuern dieser fossilen Brennstoffe. Noch immer verschlingen unsere Volkswirtschaften ungeheure Mengen von beiden nicht unbegrenzt verfügbaren Ressourcen. Das hat nicht nur fatale Folgen für den Klimawandel – wir alle lernen in diesen Tagen auch, was es heißt, als moderner Staat ohne nennenswerte Bodenschätze existentiell abhängig zu sein von einem Regime wie der russischen Autokratie unter Präsident Putin. Das neue Buch der Cambridge-Professorin für Politische Ökonomie, Helen Thompson, heißt Disorder: Hard Times in the 21st Century und hat sich vorgenommen, die heutige geopolitische und ökonomische Instabilität durch drei miteinander verflochtene Geschichten über Öl und Gas, Geld und Macht zu erklären – es wurde an dem Tag veröffentlicht, an dem Russland seinen Angriffskrieg in der Ukraine begann. Thompson erklärt uns, wieso das akute Energie-Dilemma, das der Bundesregierung Kopfzerbrechen bereitet, eigentlich schon in den ersten Tagen nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Anfang nahm – in der Ölgarantie, die Amerika der zerbrechlichen jungen Westrepublik gab, ohne die Ölfelder des Nahen Ostens militärisch unter Kontrolle zu haben. Sie zeigt in dieser Folge, wie der Handel mit fossilen Brennstoffen zum Kompass der kompletten Geopolitik des 20. und 21. Jahrhunderts wurde – ein schmutziges und oft blutiges Geschäft. Putins Aggression und der drohende Klima-Kollaps treiben die Öko-Wende an – aber damit werden die geopolitischen Karten auch völlig neu gemischt. Thompson wurde international mit dem Hit-Podcast Talking Politics bekannt und schreibt u.a. für den London Review of Books, die New York Times und die Financial Times. Danach spricht der Professor für Ordnungs- und Wettbewerbspolitik an der Universität Freiburg, Tim Krieger, mit uns über Deutschlands Drahtseilakt zwischen der Solidarität mit der Ukraine einerseits – und knallharten Wirtschaftsinteressen andererseits.

Shownotes:

Disorder: Hard Times in the 21st Century by Helen Thompson

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 8: „New Yorker“-Russlandkorrespondent & Orwell Prize-Gewinner Joshua Yaffa: Eine Reise durch Putins Krieg in der Ukraine

„Etwas Absurdes und Entsetzliches geschieht hier“: Das hört Joshua Yaffa – der Moskau-Korrespondent des New Yorker – am zweiten Tag von Präsident Putins Angriffskrieg auf die Ukraine von einem Kinderarzt in Kyiv. Der behandelt gerade einen siebenjährigen Jungen, der als einziger in seiner Familie den Beschuss der Russen überlebt hat. In den ersten Wochen der Invasion, die Europas Friedensordnung aus den Angeln hebt, reist der mit dem Orwell Prize ausgezeichnete amerikanische Journalist durch das ganze Land – vom besetzten Donbass im Osten, wo er die ersten Bomben fallen hört, bis nach Freiburgs einst so malerischen Partnerstadt Lwiw im Westen, von wo aus verzweifelte Flüchtlingsströme über die Grenze drängen. Seine Erlebnisse im Kriegsgebiet mitten in Zentraleuropa hat Yaffa für den New Yorker in seiner meisterhaften Reportage „The Siege“ zusammengefasst: Er schreibt aber auch darüber, wie die Tragödie in der Ukraine in Zusammenhang mit der brutalen Weltsicht und dem pervertierten Geschichtsverständnis des radikalisierten Regimes im Kreml steht. Wir sprechen mit dem Journalisten aber auch über die wahre Natur des modernen Autoritarismus der Marke Putin, die der seit einem Jahrzehnt in Moskau lebenden Yaffa anhand von Lebensläufen von Menschen nachvollzieht, die unter dem launisch-repressiven Potentaten Identitäten und Karrieren formen müssen: Darum geht es in seinem sehr zurecht preisgekrönten Sachbuch Between Two Fires: Truth, Ambition, and Compromise in Putin‘s Russia (Die Überlebenskünstler, Ullstein Buchverlage). Danach erklärt uns Prof. Elisabeth Cheauré, Professorin für Slawistik an der Universität Freiburg und seit 2017 auch Vorsitzende des Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur, wie sie die Sowjetunion schon am Ende der 1960er erlebte, wo die Wurzeln des neuen totalitären Kurses der Föderation liegen – und warum sie auch ihre Moskauer Ehrendoktorwürde zurückgegeben hat.

Shownotes:

"The Siege" by Joshua Yaffa (The New Yorker)

Between Two Fires / Die Überlebenskünstler by Joshua Yaffa

Zeitschrift Osteuropa

Karenina.de

Werke von Vladimir Sorokin

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 7: Star-Biografin Carole Angier & das Mysterium W.G. Sebald – Wahl-Freiburger, Autor des Schweigens, Sontag-Schützling, Beinahe-Nobelpreisträger

„Ist wahre literarische Größe noch immer möglich?“, so fragte sich die amerikanische Star-Schriftstellerin Susan Sontag im Times Literary Supplement, und antwortete sich selbst: Ja, und zwar im Werk des rätselhaften Autors W.G. Sebald. Dessen erstes auf Englisch erschienenes Buch, The Emigrants (Die Ausgewanderten), wurde mit nur diesem einen Satz zum Bestseller. Sebald, der in Freiburg studierte hatte, avancierte in den USA binnen kurzer Zeit neben Kafka zum berühmtesten deutschen Schriftsteller. Er galt vor seinem frühen Unfalltod 2001 und nach Veröffentlichung seines Meisterwerks Austerlitz, laut dem Guardian unter den fünf besten Büchern des 21. Jahrhunderts, als Favorit für den nächsten Literaturnobelpreis. Ben Lerner, Rachel Cusk und Teju Cole zählen zu seinen Verehrer*innen. In Deutschland, dessen Nazi-Vergangenheit mitsamt der Menschheitsverbrechen des Holocausts im Mittelpunkt von Sebalds Schreiben steht, ist dieser nach England ausgewanderte Autor weniger legendär. Aber das dürfte sich mit Carole Angiers Biografie, auf Deutsch in Kürze im Hanser Verlag, bald ändern: Die mit dem Writers‘ Guild Award for Non-Fiction ausgezeichnete Biografin von Jean Rhys und Primo Levi erzählt das mysteriöse Leben und von Melancholie durchwirkte Werk des Allgäuers und Exil-Engländers auf schwer vergessliche Weise. Angiers Recherchen über Sebalds literarische Praxis, auf Grundlage von realen Schicksalen fiktionale Erzählungen zu entwickeln, sorgen für aufgeheizte Feuilleton-Debatten auf beiden Atlantikseiten. Prof. Torsten Hoffmann, Germanist an der Universität Stuttgart und Herausgeber von Sebalds Interviews, spricht dann mit uns darüber, was dessen Werk – befasst mit der Zerstörungskraft unserer Spezies – heute noch topaktuell macht.

Shownotes:

Speak, Silence: In Search of W.G. Sebald von Carole Angier

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 6: „New Yorker“-Frankreichkorrespondentin Lauren Collins & „Présidentielle“ vs. „Midterms“ – Kommt 2022 der rechte Backlash?

 

Es geht ums Ganze bei den beiden wichtigsten Wahlen des Westens im neuen Jahr 2022: Im April liefert sich der französische Präsident Emmanuel Macron, der mittige Modernisierer, jungenhaft charmant, aber knallhart in seinen Ansagen, ein Match um den Élysée-Palast. Die Konkurrenz wittert nach fünf wild bewegten Amtsjahren, die von islamistischem Terror, wütenden Gelbwesten-Protesten, strikten Corona-Lockdowns und zu allem Überfluss auch noch von Notre-Dame in Flammen geprägt waren, wieder Morgenluft: Aber es ist nicht etwa eine neu erstarkte Linke, die den Sieg über den maximal geschmeidigen Elite-Technokraten nahen sieht, sondern die Rechte – von der konservativen „Eisernen Lady“ Valérie Pécresse über die rechtspopulistische Dynastin Marine Le Pen bis zum reaktionären Radikalen Éric Zemmour. Im Aufwind sehen sich auch die immer extremeren Republikaner in den USA, die Joe Bidens Demokraten im November die mageren Mehrheiten in Kongress und Senat abknüpfen wollen – und damit einem Comeback des verbitterten Altpräsidenten Trump 2024 den Weg bereiten könnten. Mit Lauren Collins, der Frankreichkorrespondentin des New Yorker, Macron-Interviewerin sowie Autorin von When in French: Love in a Second Language besprechen wir, ob dieses Wahljahr in Frankreich und in den Vereinigten Staaten den rechten Backlash gegen die Mächtigen aus dem Mitte-Links-Lager bringen dürfte. Mit Florence Dancoisne, der Direktorin des Centre Culturel Français Freiburg, unseres Schwester-Instituts sozusagen, geht es um die komplizierte Dynamik zwischen den Herausforderer*innen und dem einstigen „En Marche“-Wunderkind im Ringen um den Chefsessel der „Grande Nation“ – aber auch darum, ob die einstige Austausch-Studentin in St. Louis, Missouri Parallelen zwischen beiden Urnengängen ausmacht.

Moderation & Redation: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 5: Irlands größter Schriftsteller der Gegenwart Colm Tóibín & „The Magician“ Thomas Mann in Amerika

Deutschlands „königliche Familie“ nannte Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki die Manns einmal. Zu den „Windsors der Deutschen“ erhob der Spiegel den Nobelpreisträger-Clan um den aristokratisch anmutenden Patriarchen Thomas, der tagtäglich, egal was die bewegte Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts so vorhatte, an seinem Schreibtisch saß und seine international bald millionenfach verkauften Bücher schrieb. Tony und Hanno Buddenbrook, Gustav von Aschenbach, Hans Castorp, Zeitblom und Leverkühn oder Felix Krull verdanken wir einem Leben im Arbeitszimmer, das weder für anteilige Kindererziehung noch für ernstliche außereheliche Interessen an betörenden jungen Männern viel Platz ließ. Dennoch ist die Geschichte von Thomas Mann eine, die uns aus der Kaiserzeit bis in die Nachkriegsrepublik führt – und eine äußerst transatlantische noch dazu. Um den neben Einstein berühmtesten Flüchtling vor den Nazis, der in seiner heute von der Bundesregierung in eine Stiftung umgewandelten modernistischen Villa hoch über Los Angeles dem Sturz Hitlers entgegensehnte, und seine einmalig exzentrische Familie geht es im Gespräch mit einem ebenfalls weltberühmten Autor: Colm Tóibín gewann für Bücher wie The Master, Brooklyn, The Testament of Mary oder Nora Webster bereits den International Dublin Literary Award, den Preis für die Los Angeles Times Novel of the Year, den Lambda Literary Award, den Holbrooke Award des Dayton Literary Peace Prize oder den Bob Hughes Lifetime Achievement Award. Toíbín stand dreimal auf der Shortlist für den Booker Prize und gilt selbst als Finalist für den Literaturnobelpreis. Er ist Sidney B. Silverman Professor of the Humanities an der New Yorker Columbia University. Sein druckfrischer Roman The Magician (Der Zauberer) erzählt das unglaubliche Leben des verschlossenen Lübeckers Thomas Mann, der in den USA der 1940er Jahre zum Superstar avancierte und dem Berliner Terrorregime sein „Wo ich bin, ist Deutschland“ entgegenschleuderte. Mit Bettina Schulte, der führenden Literaturkritikerin der Badischen Zeitung, spüren wir dann dem nach, was die Deutschen selbst heute über die Manns denken.

Shownotes:

The Magician by Colm Tóibín

Moderation & Redation: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 4: Essayist Daniel Mendelsohn & was die klassische Antike den modernen Krisenzeiten zu sagen hat

In den Jahren von Trump und Brexit bis Corona-Krise und Klimakatastrophe haben sich viele vom chaotischen Zeitgeschehen und den sich türmenden, fast unlösbar scheinenden Herausforderungen der Zukunft schwer gestresste Menschen geistig auf ganz andere Zeiten zurückgezogen: Die Beschäftigung mit antiken Stoffen und Themen boomt, die alten Griechen und Römer sind beispielsweise zum Sujet von millionenfach heruntergeladenen Podcasts geworden, neue extrem populäre Bestsellerbücher vermitteln von frischen feministischen Lesarten der klassischen hellenischen Mythen bis hin zu neuen Thesen über den Untergang des Römischen Reiches – Spoiler Alert: Klimawandel! – das komplexe Erbe dieser Ahnen der europäischen Zivilisation auch einer jungen Generation, die sich nicht mit der angestaubten Pädagogik aus dem Lateinunterricht begnügen muss. Mit dem promovierten Altphilologen, Bestseller-Autor, Autor beim New Yorker und Mitglied der Chefredaktion des New York Review of Books, Daniel Mendelsohn, haben wir den Mann zu Gast, der sich wie kein Zweiter darauf versteht, in brillanten Essays die uns oft so fern und verloren scheinende Antike mit einem Ruck relevant für die Gegenwart zu machen – From the Greeks to Game of Thrones ist denn auch seine neueste Essaysammlung untertitelt. Mendelsohn gewann rund 20 Preise für seine Bücher, darunter für sein Memoir An Odyssey: A Father, a Son, and an Epic, aus dem er als unser Gast 2019 in der Archäologischen Sammlung Freiburg las. Deren Kurator, der Honorarprofessor für Klassische Archäologie an der Uni Freiburg und Veteran langjähriger Pompeji-Ausgrabungen, Jens-Arne Dickmann, bestreitet den zweiten Teil dieser vierten Folge von Carl & Company. Wir erkunden mit beiden Experten, warum die Antike für uns moderne Nachgeborene immer noch topaktuell ist – und wieso ihre Kultur uns mehr denn je fasziniert.

Shownotes:

Ecstasy and Terror: From The Greeks to Game of Thrones by Daniel Mendelsohn

The Names by Don DeLillo

Pandora's Jar by Natalie Haynes

The Women of Troy
by Pat Barker

Circe by Madeline Miller

Kassandra by Christa Wolf

Fall of Civilizations Podcast

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 3: 16 Jahre Merkel: Schicksalsjahre einer Kanzlerin

Im Gespräch mit der US-Journalistin Deborah Cole und der CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Dr. Carolin Jenkner

Vom blassen „Mädchen“ von Kanzler Kohl zur unschlagbaren „Mutti“ der Nation in Hosenanzügen jeglicher Couleur. Von der unterschätzten „Trümmerfrau“ der Spendenskandal-Zeit zur mächtigen Matriarchin und Meisterin aller Krisen, die eine eigene Epoche prägte: Viele junge Deutsche kennen keine andere Person im Bundeskanzleramt als Angela Merkel, die 16 Jahre lang das schwerleibige Schiff der Berliner Republik durch zunehmend stürmische politische Gewässer steuerte. Viele dauerndes Polit-Drama gewöhnte Amerikanerinnen und Amerikaner, die in den „Merkeljahren“ selbst volle vier Präsidenten verschlissen haben, konnten sich keinen rechten Reim auf die nüchterne, fleißige Frau aus dem Osten mit ihrem knochentrockenen Rede- und Regierungsstil machen. Mit US-Journalistin Deborah Cole, die seit Mitte der 1990er Jahre als Auslandskorrespondentin erst für Reuters und jetzt für die Agentur AFP über das „Raumschiff“ Berlin berichtet und auf Twitter als „Merkel Watcher“ regelmäßig viral ging, blicken wir zurück auf anderthalb Dekaden „Merkelcore“ und das, was die erste Kanzlerin als politisches und kulturelles Phänomen ausmachte: Kartoffelsuppe und Richard Wagner, „Physikerin der Macht“ und milde, mittige „One-Woman-Groko“, so verlässlich in ihrer Außenwirkung wie versöhnlich im Ton. Abermillionen Wählerinnen und Wähler hätten „Angie“ – die so betitelte Rolling-Stones-Ballade war stets ihr Soundtrack bei Wahlkampf-Auftritten – wohl auch noch eine fünfte Amtszeit verschafft, aber die CDU-Legende, der andere fehlende Visionen und „Fahrt auf Sicht“ vorwarfen, tritt aus freien Stücken ab. Mit Dr. Carolin Jenkner, seit 2014 Stadträtin und kulturpolitische Sprecherin, seit 2018 Fraktionsvorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion und seit 2019 Beisitzerin im Vorstand des CDU-Kreisverbands Freiburg, sichten wir Merkels Erbe und ihren Einfluss auch auf den weiblichen Polit-Nachwuchs.

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 2: Bestseller-Autor Christopher Castellani & die deutsch-amerikanische Sehnsucht nach dem Sommer Italiens

Goethe zog es ins „Land, wo die Zitronen blüh’n", Freud sehnte sich sein Leben lang stets nach dem nächsten Rom-Urlaub und US-Filmstars wie Liz Taylor, Humphrey Bogart oder Rita Hayworth aus dem klassischen Hollywood-Kino der 1950er Jahre machten das malerische ligurische Fischerdorf Portofino zur glamourösen Kulisse der Jetset-Sommerfrische. Das deutet schon an: Die Sehnsucht nach dem sonnigen „Bella Italia“ und seiner unvergleichlichen Lebensart zwischen Pasta und Piazza ist eine gemeinsame deutsch-amerikanische Eigenheit, die sich beiderseits tief eingeprägt hat. Wie es dazu kam, was das Phänomen mit Migration zu tun hat und welche Erlebnisse man auf Italienreise keinesfalls verpassen darf, besprechen wir mit dem vielfach ausgezeichneten Autor von Leading Men, dem brillanten Roman über Truman Capotes lust- und leidvolle Jahre im an Sinnesfreuden so reichen „Stiefel“: Christopher Castellani ist Sohn italienischer Einwanderer und wuchs (wie Joe Biden) als Arbeiterkind in Wilmington, Delaware auf. Derzeit lebt er in Boston, wo er Künstlerischer Leiter von Grub Street ist, dem größten und führenden unabhängigen Zentrum für Kreatives Schreiben in den USA. Er gewann u.a. den Massachusetts Book Award und ein Guggenheim Fellowship. Leading Men wird aktuell verfilmt, Star-Regisseur Luca Guadagnino (Call Me By Your Name) leitet die Produktion. Die deutsche Perspektive vertritt Uta-Beate Schroeder, Vizedirektorin und Leiterin des Kursprogramms für Kinder und Jugendliche am Carl-Schurz-Haus, die seit Jahrzehnten mit Leidenschaft zwischen Toskana und Apulien unterwegs ist und selbst in Bostons traditionsbewusstem italienischen Viertel gelebt hat.

Show Notes:

Leading Men by Christopher Castellani

The Neapolitan Novels by Elena Ferrante

The Rose Tattoo / A Streetcar Named Desire by Tennessee Williams

Call Me By Your Name by Luca Guadagnino (film) / Call Me By Your Name by André Aciman (book)

The Inheritance by Matthew Lopez

Die Göttliche Komödie by Dante Alighieri

Der Name der Rose by Umberto Eco

Kurzgeschichten by Italo Calvino

Tod in Venedig / Der Leopard by Luchino Visconti

La Strada by Federico Fellini

Mamma Roma by Pier Paolo Pasolini

Moderation & Redaktion: René Freudenthal

Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder

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Episode 1: Pulitzer-Finalistin Suzy Hansen & Amerikas Platz in der Welt unter Biden

Für eine Standortbestimmung amerikanischer Außenpolitik nach Joe Bidens Amtsantritt – auf der Suche des Polit-Veteranen nach einer neuen Positionierung der USA auf dem internationalen Parkett, zu ihren Verbündeten und zu ihren Widersachern – kann es kaum eine geeignetere Analystin geben als Suzy Hansen: In ihrem geopolitischen Memoir Notes On A Foreign Country zeigt die Pulitzer-Finalistin und Princeton-Dozentin, wohin die letzten 20 Jahre US-Diplomatie und amerikanischer Sicherheitspolitik geführt haben. Jetzt sieht Hansen in unserem Podcast voraus, was die nächsten vier Jahre bringen könnten. Ihr erstes Buch gewann den Overseas Press Club’s Cornelius Ryan Award for Best Nonfiction Book on International Affairs 2018. Sie schreibt große Reportagen für das New York Times Magazine und arbeitet an einem zweiten Buch über die neuen Ambitionen der Türkei und Syriens Bürgerkrieg.

Shownotes:

Notes On A Foreign Country by Suzy Hansen

Begin Again by Eddie Glaude

No Good Men Among the Living by Anand Gopal

Tomorrow, the World by Stephen Wertheim

Host: René Freudenthal

Produktion: Hanna Langreder

Musik: Edward Fernbach


Trailer: Carl & Company - Der transatlantische Podcast