Chronik des Carl-Schurz-Hauses

Grundsteine

1950

Als US-Beobachter für das Land Baden kommt Paul Neuland nach Freiburg. Er ist dem US Hohen Kommissar, John McCloy, direkt verantwortlich.

1951

Neuland verteilt $500.000 aus dem McCloy-Fonds an Wohlfahrts- und Jugendeinrichtungen in Baden. Ein umfangreiches Austauschprogramm mit den USA wird ins Leben gerufen.

Auf dem Grundstück gegenüber dem Stadttheater wird der Bau eines Freiburger Amerika-Hauses vorbereitet. Die Stiftung des Amerikanischen Volkes/The American People Foundation stellt 1 Million US Dollar für den Bau zur Verfügung.

1952

Paul Neuland wird als stellvertretender US-Landeskommissar nach Bayern versetzt.

Am 21. Januar besucht der US Hohe Kommissar John McCloy Freiburg und hält eine Rede in der Universität.

Die Baupläne für das Amerika-Haus am Stadttheater müssen aufgegeben werden. Als provisorisches Domizil wird ein Haus am Goetheplatz 2 angemietet.

Unter der Leitung von John O. Riedl eröffnet in Freiburg eine Außenstelle des US-Presse- und Informationsamtes/United States Information Agency (USIA), mit Kultur-, Austausch-, Informations- und Filmabteilungen.

Die Außenstelle beschäftigt 56 deutsche und 5 amerikanische MitarbeiterInnen.

Eine fahrende Bücherei - das Bookmobile - wird mit mehr als 5000 Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und einer Tonfilmanlage in Dienst gestellt. Gemeinden im Umkreis von 70 km werden so mit einer Bücherausleihe versorgt.

 

Das Freiburger Amerika-Haus 1952 - 1968

1952

Am 17. Oktober wird das Freiburger Amerika-Haus am Goetheplatz 2 als Informationszentrum des USIA (United States Information Agency) und als Außenstelle des US-Generalkonsulats in Stuttgart eröffnet.

1955

Umzug des Amerika-Hauses ins Stadtzentrum in die Bertoldstraße 8.

1958

Das Bookmobile wird der Stadt Freiburg zur Versorgung ihrer Außenbezirke übergeben und die Bücher werden der Volksbücherei geschenkt.

1960

Das Haus in der Bertoldstraße 8 wechselt den Besitzer, woraufhin das Amerika-Haus bis zum 31. Mai 1965 ein neues Domizil finden muss.

1962

Sparmaßnahmen der US-Regierung zwingen zu wirtschaftlicher und finanzieller Absicherung des Hauses durch Umwandlung in ein binationales Institut. Der US Information Service (USIS), die Bundesregierung, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Freiburg beteiligen sich an den Kosten. Der eingetragene Verein „Freiburger Amerika-Haus e.V." mit Vorstand, Verwaltungsrat und Mitgliedern wird gegründet.

Das zehnjährige Bestehen des Freiburger Amerika-Hauses wird mit einem Festgespräch über westliche Kulturpolitik gewürdigt.

1964

Pläne das Haus im wiederaufgebauten Kornhaus unterzubringen, schlagen fehl. Das Freiburger Amerika-Haus findet im Neubau des Cafés Herzog in der Kaiser-Joseph-Straße 266 ein neues Domizil. Das Land Baden-Württemberg mietet das Haus an und stellt einen sechsstelligen Betrag als Mietvorauszahlung zur Verfügung.

1965

Im Dezember ziehen Programmabteilung und Verwaltung in das neue Gebäude ein.

1966

Im Mai eröffnet das Amerika-Haus in der Kaiser-Joseph-Straße mit der Inbetriebnahme der Bibliothek und des Vortragssaals. Dr. Rudolf Gruber stiftet die Ausstattung des Konferenzraums, um seinen Vater, Geheimen Hofrat Dr. August Gruber, Professor an der Freiburger Universität und Freiburger Stadtrat, zu ehren.

 

Carl-Schurz-Haus / Deutsch-Amerikanisches Institut e.V. 1969 - 2015

1969

Anlässlich des 140. Geburtstages von Carl Schurz schlagen Vorstand und Verwaltungsrat die Umbenennung des Vereins in „Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches Institut e.V." vor. Im März wird die Namensänderung öffentlich bekannt gegeben und mit einem Festvortrag über Carl Schurz gefeiert.

1970

Die Freiburger „Aktion Umweltschutz" wird im Anschluss an eine vom Carl-Schurz-Haus organisierte Veranstaltungsreihe über die gefährdete Umwelt gegründet.

1975

Für verschiedene Ebenen der Sprachbeherrschung werden Sprachkurse eingerichtet.

1976

Anlässlich der Zweihundertjahrfeier der USA gestaltet das Carl-Schurz-Haus eine Sondernummer der Freiburger Universitätsblätter unter dem Titel „200 Jahre amerikanischer Unabhängigkeit" mit Beiträgen namhafter Wissenschaftler.

1977

Am 21. April findet eine Pressekonferenz zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Freiburger Amerika-Hauses/Carl-Schurz-Hauses statt.

1979

Ausstellung zum 150. Geburtstag von Carl Schurz.

1983

Gedenkjahr der deutschen Auswanderung in die Vereinigten Staaten: Das Carl-Schurz-Haus wirkt mit bei der Errichtung des Austausches zwischen Pfaffenweiler und Jasper, Indiana, wo viele südbadische Auswanderer eine neue Heimat fanden.

1985

Bedingt durch Kürzungen im US-Haushalt, kündigt der United States Information Service (USIS) die Einstellung seines Finanzierungsanteils für 1986 an.

1986

Die anderen Vereinsträger bieten finanzielle Hilfe zur Unterstützung des Carl-Schurz-Hauses an. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Haus unter alleinige deutsche Leitung gestellt.

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Freiheitsstatue in New York veranstaltet das Carl-Schurz-Haus eine Ausstellung sowie einen Schülerwettbewerb.

1987

Durch verstärkte Mitgliederwerbung erhöht das Carl-Schurz-Haus den Eigenfinanzierungsanteil.

1988

Die Städte-Partnerschaft zwischen Freiburg und Madison (Wisconsin) wird gegründet, woraufhin das Carl-Schurz-Haus Sitz der Freiburg-Madison Gesellschaft wird.

Das Carl-Schurz-Haus veranstaltet zur Lehrerfortbildung das erste „American Studies"- Seminar in den USA in Lynchburg, Virginia.

1990

Internationale Quilt-Ausstellung in Freiburg.

1991

Das Carl-Schurz-Haus ist wesentlich mitbeteiligt an der „Freiburg Fair" in Madison.

1991/1992

Spotlight USA: ein Sonderprogramm zum Kolumbus-Jahr 1992 mit einer Filmwoche, deutsch-amerikanischen Umwelttagen, Ausstellungen und einem Treffen amerikanischer Schriftsteller unter dem Titel: Home Abroad - Abroad Home.

1992

Besuch des US-amerikanischen Botschafters Robert M. Kimmitt anlässlich des vierzigjährigen Bestehens des Hauses.

1993

Durch eine Satzungsänderung werden Verwaltungsrat und Vorstand zusammengeführt. Von August 1993 an ist Prof. Dr. Eva Manske Direktorin des Carl-Schurz-Hauses.

Senator George McGovern, ehemaliger Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei, besucht das Carl-Schurz-Haus im Dezember 1993 und hält einen Festvortrag zum Thema „Beyond the Cold War: America and the New Global Challenge".

1994

Gemeinsam mit der Freiburg-Madison-Gesellschaft wird die „Madison Fair in Freiburg" mit über 150 Gästen aus der Partnerstadt und einem mehrtägigen Programm mit der Freiburger Bürgerschaft veranstaltet.

Der Quiltclub des Carl-Schurz-Hauses zeigt seine Ausstellung „Kontraste" in Freiburg und St. Peter. Lesungsreihe „Neue amerikanische Literatur" mit sieben amerikanischen SchriftstellerInnen.

1995

Der Quiltclub zeigt die Ausstellung „Kontraste" in Kirchzarten, Waldshut, Bad Bellingen und Hinterzarten. Aktion „Patchworkstraße" in Freiburg.

Das Carl-Schurz-Haus veranstaltet die erste Studienreise nach New York.

1996

Ausstellung/Installation „Marienbad Paintings" des New Yorker Malers Phil Sims und Kolloquium „The Presence of Color": Phil Sims und die Farbe Blau (in Anwesenheit des Künstlers).

Erste Kunstreise nach San Francisco.

Das Carl-Schurz-Haus beginnt regelmäßige gemeinsame Vortragsreihen mit dem Frauenbüro der Universität Freiburg und erweitert die traditionellen gemeinsamen Vortragsreihen im Rahmen des Colloquium Politicum.

Der „Literature Club" wird im Carl-Schurz-Haus eingerichtet. Bei monatlichen Treffen werden Neuerscheinungen der amerikanischen Literatur diskutiert.

Das Bibliotheksangebots und die Videothek werden erweitert (über 1000 Spielfilme und Dokumentarfilme in Originalfassung).

1997

Der Quilt Club des Carl-Schurz-Hauses begeht sein 10jähriges Jubiläum mit der amerikanischen Ausstellung „Amish Quilts in the Midwest" und eigenen Ausstellungen des Clubs in Freiburg. Der Square Dance Club „Dreisam Swingers" feiert die 10 Jahre seines Bestehens mit einem Jubiläumstreffen. Die zweite Kunstreise des Carl-Schurz-Hauses nach New York.

1998

10jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Freiburg-Madison mit Festprogramm der Freiburg-Madison-Gesellschaft.

Dritte Kunstreise nach New York.

Das Carl-Schurz-Haus beginnt die Zusammenarbeit mit Freiburger Filmtheatern wie CinemaxX und Friedrichsbau und organisiert von nun an ein regelmäßiges originalsprachiges Filmprogramm.

Eine eigene Website/Homepage des Carl-Schurz-Hauses mit Informationen zu Sprachkursen, dem online-Programmangebot und den im Haus untergebrachten Clubs wird unter www.carl-schurz-haus.de eingerichtet.

1999

Mit zahlreichen Kooperationspartnern bietet das Carl-Schurz-Haus ein multimediales Veranstaltungsprogramm zum Thema „Bilder von Krieg und Frieden" an.

In Kooperation mit der Universität und dem Arnold Bergstraesser Institut veranstaltet das Carl-Schurz-Haus die deutsch-amerikanische Konferenz „The Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC): „The First Decade" sowie die Ringvorlesung „Asien im Wandel - Herausforderungen der Moderne".

2000

Das Sprachkursprogramm des Carl-Schurz-Hauses begeht sein 25-jähriges Jubiläum. Mit dem umfangreichen Kursangebot werden Erwachsene, Schüler und Kinder der ersten bis vierten Klasse angesprochen.

Anlässlich der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl lädt das Carl-Schurz-Haus zusammen mit der Landeszentrale für Politische Bildung, dem Colloquium Politicum der Universtät, SWR 3, der Badischen Zeitung, und CinemaxX zur „Election Night Party" ein.

Das Carl-Schurz-Haus organisiert bereits die vierte Kunstreise nach New York.

2001

In Zusammenarbeit mit der Freiburg-Madison-Gesellschaft lädt das Carl-Schurz-Haus zur ersten „4th of July Party", um den amerikanischen Independence Day mit Mitgliedern und Freundes des Carl-Schurz-Hauses sowie mit internationalen Gästen und der Freiburger Öffentlichkeit zu feiern.

Zwei Tage nach den Terroranschlägen von 9/11 gegen die USA findet im Carl-Schurz-Haus eine gut besuchte Podiumsdiskussion mit Gernot Erler (MdB), Dr. Jürgen Busche (Badische Zeitung) und Prof. Dr. Eva Manske statt.

Die German American Business Community in Baden (GABC) wird gegründet - eine Arbeitsgemeinschaft des Carl-Schurz-Hauses, die in der Region Baden die Plattform für ein Netzwerk aller im deutsch-amerikanischen Wirtschaftsverkehr tätigen Unternehmen und deren Mitarbeiter bietet. Zweite Kunstreise nach San Francisco. Internationale Quilt Ausstellung in Freiburg.

2002

Die German American Business Community im Carl-Schurz-Haus veranstaltet ein ganztägiges Seminar „Wirtschaftsforum USA: Strategien für den erfolgreichen Einstieg in den US-Markt" mit amerikanischen ExpertInnen in Zusammenarbeit mit dem US Generalkonsulat Frankfurt, dem Amerika Haus Frankfurt und der IHK Südlicher Oberrhein.

Das Carl-Schurz-Haus veranstaltet eine deutsch-amerikanische Konferenz unter dem Titel „Bening Neglect? American Third World Politicies in the Post Bipolar Era" in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg, dem Arnold Bergstraesser Institut Freiburg, der Herbert Quandt Stiftung, die der BMW AG zugehört und der US Embassy, Berlin.

Das Bibliotheksangebot wird um die in Baden einmalige online-Datenbank EBSCOhost Academic Search Elite Periodical Database erweitert, die den Online-Zugang zu ca. 3.000 englischsprachigen Zeitschriften aus allen Gebieten der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften bietet. Die Bibliothek wird mit vier Computerarbeitsplätzen für Besucher ausgestattet.

Der Independence Day wird erneut mit einer „4th of July Party" gefeiert. Zum ersten Jahrestag der Terrorangriffe von 9/11 diskutieren Dr. Andrew B. Denison (USA), Gernot Erler, MdB, und Prof. Jürgen Rüland die Folgen der Anschläge und ihre Auswirkungen auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Das 50. Jubiläum der Gründung des Freiburger Amerika-Hauses/Carl-Schurz-Haus wird am 17. Oktober mit einem Festakt und einer Festschrift gefeiert.

Gemeinsames Thanksgiving Dinner der German American Business Community in Baden (GABC).

2003

Besuch des amerikanischen Botschafters Daniel R. Coats auf Einladung des Carl-Schurz-Hauses. Er hält einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel "The Transatlantic Partnership: Continuity and Change" mit anschließender Diskussion. Sein Besuch steht in engem Zusammenhang mit den vom Carl-Schurz-Haus veranstalteten Vortragsreihen zum transatlantischen Dialog: "Weltmacht USA - Historische und aktuelle Perspektiven", "'Neues' Amerika vs. 'Altes' Europa? Deutsch-Amerikanische Ansichten zum Transatlantischen Verhältnis und zu aktuellen politischen Entwicklungen in den USA" und "USA im Wandel".

Der amerikanische Independence Day wird mit der mittlerweile traditonellen "4th of July Party" gefeiert.

Das 1. Freiburger Symposium zu Entwicklungsfragen unter dem Titel "Demokratie durch Intervention?" findet in Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut, der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) und dem Colloquium Politicum der Universität Freiburg statt.

Viele neue amerikanische Filme werden in der Originalversion gezeigt in Zusammenarbeit mit dem CinemaxX, den Friedrichsbau Lichtspielen, dem aka-Filmclub und dem Englischen Seminar der Universität Freiburg. Vielen Zuschauern bieten diese screenings nicht nur die Möglichkeit, Filme im Original zu sehen, sondern sie auch mit Experten und anderen Interessierten zu diskutieren. Über Ostern wird die bereits fünfte Kunstreise nach New York organisiert.

2004

Aus Anlass der Präsidentschaftswahl im November veranstaltet das Carl-Schurz-Haus die Vortragsreihe "Blickpunkt USA - Election Year 2004". In der "Election Night" gibt es eine Wahl-Party mit Testwahl, Diskussionen und Live-Übertragungen in der Mensa-Bar. Beim Post-Election Breakfast im Carl-Schurz-Haus gibt es eine Analyse der Ergebnisse bei coffee und muffins.

Die German-American Business Community in Baden (GABC) veranstaltet ein ganztägiges Wirtschaftsforum zu dem Thema "Risk-Managment und aktuelle Sicherheitsaspekte bei Export und Investition" mit deutschen und amerikanischen Wirtschafts-und Finanzexperten.

Ein große Anzahl von Vortragsreihen und Einzelveranstaltungen wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Stiftungen, Bildungseinrichtungen und Vereinen veranstaltet, u.a. der Landeszentrale für politische Bildung, dem Colloquium Politikum und Studium Generale sowie dem Zentrum für Anthropologie und Gender Studies (ZAG) der Universität Freiburg.

Das Carl-Schurz-Haus ist Mitorganisator einer Exkursion nach Genf unter dem Motto "Genf - ein Weltzentrum der internationalen Politik", die einen Besuch der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD), sowie eine Stadtbesichtigung beinhaltet.

2005

Nach fast 40 Jahren im Gebäude der Kaiser-Joseph-Straße muss das Carl-Schurz-Haus erneut seinen Standort wechseln, da das Land Baden-Württemberg die Immobilie plante. Trotz aller organisatorischen Herausforderungen die mit dem Umzug zum Ende des Jahres einhergehen, wird das ganze Jahr über erneut ein breit gefächertes Kultur- und Vortragsprogramm angeboten.

Zum 60. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen veranstaltet das Carl-Schurz-Haus eine Vortragsreihe unter dem Titel "A More Secure World?". Viele weitere politische Vortragsreihen sind im Programm, von "Herausforderungen der internationalen Migration und Antworten der Politik", über "Lateinamerika: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt", bis hin zur "Zwischenbilanz Ost". Aber auch soziale Probleme und Herausforderungen im In-und Ausland werden in verschiedenen Einzel- und Reihenvorträgen thematisiert. Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die Vortragsreihen über "Elternschaft", sowie zu dem Thema "Erinnern und Geschlecht".

Natürlich sind wieder eine ganze Reihe von aktuellen US-relevanten Vortragsreihen, Filmen, Lesungen und Workshops im Programm des Carl-Schurz-Hauses zu finden.

Im Frühjahr zeigt das Carl-Schurz-Haus die aufsehenerregende Austellung "Purple Herats - Mein Herz brennt" der New Yorker Fotografin Nina Berman. Sie fotografiert kriegsinvalide US-Veteranen in gänzlich unheroischer Umgebung und macht auf die Schicksale einzelner Soldaten aufmerksam. Die Künstlerin ist bei der Eröffnung anwesend und wird begleitet von einem invaliden Irakkriegsveteranen.

Im Herbst findet erneut eine Kunstreise nach New York statt, in Zusammenarbeit mit Forum Reisen und unter der Leitung des Kunstexperten Dirk Görtler.

Das Sprachkursprogramm wird um Kurse für Kinder erweitert: English with Music, English with Art, English for Bilingual Kids.

2006

Am 28. Januar eröffnet das Carl-Schurz-Haus feierlich in den neuen Räumen der Eisenbahnstraße 62. Thomas Hauser, Chefredakteur der Badischen Zeitung moderiert ein Pressegespräch zu den transatlantischen Beziehungen. Es diskutieren Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, der Direktor des Amerikahauses Frankfurt Konsul Scott M. Rauland, der Prorektor der Universität Freiburg Prof. Dr. Gerhard Schneider, der Leiter der Außenstelle für politische Bildung Dr. Michael Wehner und von der Deutschen Bank AG Freiburg Christoph Stump. Im Anschluss werden die neuen Räume mit Live Musik der Down Home Percolators, der Fotoausstellung „Images of the Deep South" von Axel Küstner und der Mulitmedia-Show „New York City Stadtbilder" von Frank Jerman gefeiert.

Die Bibliothek des Carl-Schurz-Hauses wird um die mit mehr als 800 Büchern und DVDs ausgestattete "Mediathek für Kinder und Jugendliche" erweitert. Zudem werden den Besuchern PC-Arbeitsplätze zur Recherche und Nutzung der EBSCO Datenbank zur Verfügung gestellt.

Das Carl-Schurz-Haus organisiert zum ersten Mal "Kids' Academies" für Kinder und Jugendliche im Alter von 6-15 Jahren während der Schulferien. Etwa 300 junge Teilnehmer lernen English, sowohl in den von Muttersprachlern geleiteten Sprachkursen, als auch spielerisch außerhalb des Unterrichts und in kleinen Gruppen.

Im Mai wird der 100. Todestag von Carl Schurz mit einem wissenschaftlichen Symposion unter dem Titel "Carl Schurz and the German-American Heritage" und einer Fotoausstellung mit Originaldokumenten aus dem Besitz der Familie Schurz gewürdigt.

Das Carl-Schurz-Haus veranstaltet einen Vortrag zur "Death Penalty in the United States" und im Anschluss eine sowohl heiß diskutierte als auch aufschlussreiche Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzenden der amerikanischen Sektion von Amnesty International, Prof. Rick Halperin und dem Staatssekretär Gernot Erler.

Der renommierte Philosoph Prof. Dr. John Searle gibt einen Vortrag zum linguistischen Grundsatzthema "What is Language?" im völlig überfüllten AudiMax der Universität Freiburg.

Die German-American Business Community in Baden (GABC) kann ebenfalls auf ein ereignisreiches Jahr mit fachspezifischen Vorträgen und Luncheons zurückblicken. Das unbestrittene Highlight ist das Thanksgiving Dinner mit Vortrag des Ehrengastes Prof. Dr. Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaft im Jahre 2001, mit dem Titel "The United States of America and Globalization".

2007

Die bereits im Jahr 2006 begonnene Vortragsreihe "Capitalism Now - In welcher Zukunft wollen wir leben?" wird in regelmäßigen Abständen und mit beachtlichem Erfolg weitergeführt.

Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums organisiert der Quiltclub des Carl-Schurz-Hauses vier gut besuchte Ausstellungen, die an drei verschiedenen Ausstellungsorten gezeigt wurden.

Die sogenannten "Academies" (Schulferien auf Englisch) für Kids und Teens werden über Ostern, im Sommer und in den Herbstferien angeboten und erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit und sind mittlerweile ein fester Punkt im Programm des Carl-Schurz-Hauses.

In der Vortragsreihe "Analysen und Kommentare zum Zeitgeschehen" spricht Prof. Dr. Rita Süßmuth, Präsidentin des deutschen Bundestages a.D., zum Thema "Deutschland, ein Einwanderungsland: Konsequenzen für Politik und Gesellschaft".

Im Zusammenhang mit US-relevanten Vorträgen und Vortragsreihen legt das Carl-Schurz-Haus u.a. einen Schwerpunkt auf "American Youth Culture", "African Immigration" und der "Erfindung sozialer Räume/Room with a View".

2008

Unter dem Motto "Die USA zu Gast in deutschen Klassenzimmern" wird im Mai 2008 die Aktion Rent an American auch im Carl-Schurz-Haus eingeführt. Amerikanische Austauschstudenten suchen den Dialog mit deutschen Schülern und erzählen ihre persönliche Geschichte. Diese informellen Begegnungen dienen vor allem dazu, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen, die Lernmotivation der Schüler zu steigern und Ideen auszutauschen.

Unter dem Thema "Tanz verbindet" organisiert das Carl-Schurz-Haus in Kooperation mit zwei New Yorker Dance Companies (Battery Dance Company & Drastic Action) sechs einwöchige Tanz-Workshops in englischer Sprache für rund 120 Schüler von fünf verschiedenen Freiburger Schulen. Die intensive Projektarbeit wird von StundentInnen der PH Freiburg methodisch und wissenschaftlich begleitet und die Ergebnisse werden in zwei ausverkauften Auftritten am Großen Haus des Theaters Freiburg gefeiert. Die US Generalkonsulin Jo Ellen Powell vom US Generalkonsulatin Frankfurt wohnte der überaus gelungenen Aufführung bei.

Im Oktober 2008 wird Dr. Christine Gerhardt Direktorin des Carl-Schurz-Hauses. Die gebürtigen Berlinerin habilitierte in Amerikanistik an der Universität Dortmund und hat bereits an unterschiedlichsten Hochschulen sowohl in den USA als auch in Deutschland unterrichtet. Frau Gerhardt führt das Carl-Schurz-Haus mit viel Enthusiasmus, Professionalität und Engagement.

Die vom Carl-Schurz-Haus in Zusammenarbeit mit Universität, SWR, BZ und LpB organisierte Election Night ist erneut ein großer Erfolg. Etwa 1000 vornehmlich junge Zuschauer verfolgen gespannt sowohl die Live-Übertragung aus den USA, als auch die Diskussionen und Analysen vor Ort in der Mensa-Bar. Auch das Post-Election Breakfast am nächsten Morgen in der Landeszentrale für politische Bildung bringt Amerika-Interessierte zusammen um erste Analysen und Einschätzungen bei Coffee und Muffins auszutauschen.

2009

Ein absolutes Highlight ist ein Town Hall Meeting mit dem US-Präsidenten Barack Obama am Rande des G-8 Gipfels im April in Straßburg. Das Carl-Schurz-Haus übernimmt die Organisation einer 'Freiburger Delegation'. Das internationale Jugendtreffen mit Obama unterliegt strengsten Sicherheitsvorkehrungen und wird live von der ARD übertragen.

Dieses Jahr können zwei runde Jubiläen wichtiger Ereignisse in der US Geschichte gefeiert werden: Vor 40 Jahren fand nicht nur das berühmte Woodstock Festival statt, auch gesellschaftliche Umwälzungen sollten im Stadtteil San Franciscos, Stonewall genannt, ihren Ursprung finden. Mit Vorträgen, Filmen und zahlreichen internationalen Referenten erinnert auch das Carl-Schurz-Haus an diese historischen Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft damals und heute.

Die bereits 2008 begonnene Vortragsreihe "Ethik oder Ästhetik? Gibt es eine ökologische Ethik?" wird auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Sowohl die regulären Sprachkurse als auch die verschiedenen Academies erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. In beiden Bereichen können steigende Teilnehmerzahlen verzeichnet werden.

2010

Zum Auftakt des Programms 2010 konnte mit Jeremy Rifkin einer der bedeutensten zeitgenössischen Vordenker der Gesellschaft zu einem Vortrag gewonnen werden, in dem er ein Plädoyer für eine neue Ära der Empathie hält. Mit Nancy Fraser folgt im April eine der bekanntesten amerikanischen Feministinnen und Kapitalismuskritikerinnen in der Reihe hochkarätiger Vortragender im Carl-Schurz-Haus. Sie stellt einen neuen, breiteren Ansatz auf dem Gebiet der Kapitalismusforschung vor, der soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte beinhaltet. Bis in den Herbst hinein findet die neue Reihe "American Food Cultures" statt, welche Workshops, Filme und Vortrage umfasst.

Zum ersten Oktober wechselt die Leitung des Carl-Schurz-Hauses und Friederike Schulte übernimmt die Direktion von Prof. Christine Gerhardt.

Von Oktober bis Dezember findet eine Ausstellung mit Quilts der amerikanischen Künstlerin Pat Kumichich statt, die private wie aktuelle politische Bezüge, etwa die aufstrebende tea party Bewegung in Ihrem Werk widerspiegelt.

2011

Die Anschläge vom 11. September 2001 jähren sich zum 10. Mal. Das Carl-Schurz-Haus lädt Zeitzeugen ein, begeht mit Mitgliedern der deutschen und amerikanischen Feuerwehr eine Gedenkstunde, zeigt Bilder des World Trade Centers (Fotograf Tom Bloch) und diskutiert „Die Welt nach 9/11“ mit Gernot Erler, MdB, Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck und John Bauman, US Embassy Berlin.

Mit einem Vortrag des amtierenden US-Botschafters Philip D. Murphy wird die neue Reihe „Carl-Schurz-Lecture“ am 25. Oktober 2011 inauguriert. Im jährlichen Rhythmus sprechen transatlantische Persönlichkeiten über das deutsch-amerikanische Verhältnis. Der Festvortrag findet in Kooperation mit der Stadt Freiburg und weiteren Partnern statt.

2012

Im Juni 2012 kuratiert das Carl-Schurz-Haus seine erste Ausstellung: Gemeinsam mit der Aktivistin und Fotografin X Bonnie Woods werden Fotografien und Video-Installationen von 40 Aktivisten der Occupy Wallstreet/Occupy Boston-Bewegung gezeigt. Als Zeitdokument erstellt das Carl-Schurz-Haus einen begleitenden Ausstellungskatalog und veranstaltet mehrere Vortrags- und Diskussionsveranstal-tungen zum Thema „Occupy Wallstreet“.